Das weiße Gold von Aigues-Mortes – Ein Frühlingsausflug in die Salinen

In der malerischen Camargue-Region Südfrankreichs liegt Aigues-Mortes, eine Stadt, die nicht nur für ihre mittelalterlichen Mauern, sondern auch für ihre beeindruckenden Salinen bekannt ist. Diese Salzgärten sind nicht nur ein wirtschaftlicher Schatz, sondern bieten auch ein visuelles Spektakel, das Besucher aus aller Welt anzieht.​

Fleur de Sel – Das besondere Salz aus der Camargue

Die Salzgewinnung in Aigues-Mortes hat eine lange Tradition, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. König Ludwig IX., auch bekannt als Saint Louis, ließ die Stadt als Ausgangspunkt für die Kreuzzüge errichten und förderte die Salzproduktion, um die wachsende Nachfrage nach diesem wertvollen Gut zu decken. Im Jahr 1856 schlossen sich 17 Salinenbesitzer zusammen und gründeten die "Compagnie des Salins du Midi", die noch heute aktiv ist.

Eines der faszinierendsten Merkmale der Salinen ist die rosa Färbung der Wasserbecken. Dieses Phänomen entsteht durch das Vorhandensein von Mikroorganismen, insbesondere der Alge Dunaliella salina, die in salzhaltigen Umgebungen gedeiht und unter bestimmten Bedingungen rote Pigmente produziert. Je höher die Salzkonzentration im Wasser, desto intensiver die rosa Farbe. Diese Farbspiele bieten nicht nur einen atemberaubenden Anblick, sondern sind auch ein Paradies für Fotografen.

Die Salinen sind nicht nur ein Ort der Salzproduktion, sondern auch ein bedeutendes Ökosystem. Mit über 200 Vogelarten, darunter mehr als 10.000 Flamingos, sind sie das größte Schutzgebiet Europas. Die flachen, salzhaltigen Gewässer bieten ideale Bedingungen für diese majestätischen Vögel, die hier nisten und ihre charakteristische rosa Färbung durch den Verzehr von salinenbewohnenden Krebstieren erhalten. Neben Flamingos können Besucher auch Reiher, Seeschwalben und viele andere Vogelarten beobachten.

Besichtigungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Salinen zu erkunden:​

  • Mit dem kleinen Zug: Eine etwa 1,5-stündige geführte Tour, die einen umfassenden Einblick in die Salzgewinnung und die Geschichte der Salinen bietet. ​

  • Zu Fuß oder mit dem Fahrrad: Für diejenigen, die die Natur intensiver erleben möchten, bieten sich Wander- oder Fahrradtouren an. Diese dauern in der Regel etwa 3 Stunden und ermöglichen es, die Flora und Fauna aus nächster Nähe zu beobachten

  • Mit der Kutsche: Eine gemütliche Art, die Salinen zu entdecken, insbesondere für Familien mit Kindern. ​

Während der Touren erfahren Besucher nicht nur Wissenswertes über die Salzproduktion, sondern können auch das berühmte "Fleur de Sel" direkt vor Ort erwerben – ein Souvenir, das an den Geschmack der Camargue erinnert.​

Ein Besuch der Salinen von Aigues-Mortes ist ein unvergessliches Erlebnis, das Natur, Geschichte und Kultur auf einzigartige Weise verbindet. Ob beim Anblick der rosafarbenen Wasserflächen, beim Beobachten der Flamingos oder beim Probieren des frisch geernteten Salzes – hier kommt jeder auf seine Kosten. Ein Muss für jeden Südfrankreich-Reisenden!​

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